Die volle Ladung: Marine-Batterien laden und Ströme verteilen
Sobald das Boot vom Landstrom getrennt ist, muss auf den Ladezustand der Batterien geachtet werden. Bei einem Segelboot sowieso, aber auch unter Motorfahrt ist nicht immer sichergestellt, dass die Batterien ordentlich geladen werden. Der grundsätzliche Aufbau einer funktionierenden Elektroanlage basiert auf zwei komplett voneinander getrennten Stromkreisen. Einmal zum Starten des Motors mit der sogenannte Starterbatterie und einem zweiten Kreis für alle Verbraucher an Bord. Jeder Stromkreis sollte eine den Anforderungen entsprechende Batterie mit einer ausreichenden Kapazität haben, einen Hauptschalter und eine Absicherung zu den Verbrauchern. Wie ein System möglicherweise mit einer gesonderten Batterie für Bugstrahlruder oder Ankerwinde aufgebaut ist, soll hier nicht betrachtet werden.
Neben den zwei Stromkreisen gibt es auf jedem Schiff Ladequellen, die zumeist beide Stromkreise mit Ladestrom versorgen. Das ist in den meisten Fällen eine Lichtmaschine am Motor, ein Ladegerät vom Landstrom und möglicher Weise weitere Ladequellen wie Solar, Wasser- oder Windkraft. Grundsätzlich sollte jede der Ladequellen alle Batterien direkt laden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Laderegler entweder mehrere Ausgänge für verschiedene Batteriebänke haben oder die zwei Stromkreise mit einer Trenndiode oder einem Ladestromverteiler voneinander getrennt sind. Die Notwendigkeit zu solch einer Trennung ist oft bei Lichtmaschinen gegeben. Diese haben meist nur einen Ladeausgang. Hier wird hinter dem Ladeausgang der Lichtmaschine z.B. eine Trenndiode geschaltet und von dort auf die Batterien verteilt. Bei der Verwendung von Trenndioden ist darauf zu achten, dass die Trenndioden einen Spannungsabfall von ca. 0,6V verursachen. Dieser Spannungsabfall fehlt dann in der Ladespannung und kann dazu führen, dass die Batterien nicht mehr richtig voll werden, was häufig bei AGM oder Gel Batterien auftritt. Besser sind da schon sogenannte Ladestromverteiler, die den Strom über einen Schalter verteilen.
Der benötigte Ladestrom richtet sich nach dem gewählten oder verbauten Batterietyp. Gel oder AGM Batterien benötigen einen höheren Ladestrom (ca. 14,4 V), als gewöhnliche Blei-Säure-Batterien. Das führt zu einem Problem, wenn z.B. bei der Verbraucherbatterie AGM Batterien verbaut wurden und die Starterbatterie eine normale Blei-Säure-Batterie ist. Zusätzlich liefern die meisten Lichtmaschinen eine für Gel oder AGM Batterien zu geringe Ladespannung. Um diesen Problemen zu begegnen gibt es einige nützliche Geräte.