Rettungsinsel, die Rettende Insel für Sportboote
Mit der Anschaffung einer Rettungsinsel will man sich auf den Fall der Fälle vorbereiten. Bei keinem anderen Ausrüstungsgegenstand kommt es mehr auf Vertraue an, denn kaum einer hat die Möglichkeit die Rettungsinsel vor Gebrauch zu testen.
Für eine nicht funktionierende Rettungsinsel wird es wohl kaum eine Reklamation geben – hat ein Vertreter eines Herstellers von Rettungsinseln einmal gesagt. Dieses Dilemma beschreibt ganz genau wie schwer sich Eigner mit der Anschaffung einer Rettungsinsel tun. Was gibt es zu beachten?
Hersteller und Zertifizierungen von Rettungsinseln
Hersteller von Rettungsinseln gibt es viele auf dem Markt. Eigentlich bieten alle Hersteller Rettungsinseln für verschiedenste Fahrtgebiete, Personenzahl und mit verschiedenen Zertifizierungen an. Meist gibt es jedes Modell in einer Tasche verpackt oder in einem GFK oder Kunststoffcontainer.
Zertifizierungen sind in einigen Ländern entsprechend der Ausrüstungspflicht für Yachten verpflichtend. In Deutschland ist eine zertifizierte Rettungsinsel erforderlich, wenn das Schiff z.B. gewerblich genutzt wird. Auch ist für die Teilnahme an Seeregatten teilweise eine Rettungsinsel mit einer gewissen Zertifizierung vorgeschrieben. Die bekannteste Zertifizierung ist die Rettungsinsel ISO 9650 Zertifizierung in den Ausrüstungsvarianten bis 24h und über 24h. Damit ist die voraussichtliche Aufenthaltsdauer in der Rettungsinsel gemeint.
Auswahl der passenden Rettungsinsel
Die Auswahl einer Rettungsinsel beginnt zunächst bei der benötigten Personenzahl, Fahrtgebiet und der dafür benötigten Ausstattung und dem Montageort. Bei der Personenzahl gilt es zu beachten, dass für alle Crewmitglieder Platz in der Rettungsinsel sein sollte. Wer einmal ein Sicherheitstraining samt Einstieg und Aufenthalt in einer Rettungsinsel gemacht hat weiß, wie eng es mit 4 Personen in einer Rettungsinsel für 4 Personen werden kann. Anhand des Fahrtgebietes kann das richtige Modell und die benötigte Ausrüstung ausgewählt werden. So ist z.B. in Gewässern mit kälterem Wasser auf einen isolierten Boden zu achten. Die Ausstattung mit Proviant richtet sich nach der zu erwartenden Rettungsdauer. So wird bei Rettungsinseln für Küstenfahrt immer von einer schnellen Rettung ausgegangen. Bei Inseln für den Hochseebereich sind entsprechend mehr Proviant, Medikamente und Seenotsignalmittel verpackt, da von einer längeren Rettungsdauer ausgegangen wird.
Mit steigender Ausrüstung und Größe der Rettungsinsel steigt auch das Gewicht und die Verpackungsgröße der Insel. Gewichte bis zu 50kg sind keine Seltenheit bei gut ausgestatteten Rettungsinseln. Der Montageort oder Lagerort der Rettungsinsel sollte daher so gewählt sein, dass die Insel im Notfall schnell außenbords gebracht und aktiviert werden kann. Dieser Ort sollte aber auch so gewählt sein, dass die Insel gut geschützt ist. Für Rettungsinseln im Container gibt es dazu Haltegestelle zur Montage an der Reling oder auf Deck. Ist die Rettungsinsel in einer Tasche verpackt so ist auf einen gut geschützten Lagerort zu achten um Beschädigungen an der Rettungsinsel zu vermeiden. Einige moderne Yachten haben spezielle Staufächer für Rettungsinseln in der Tasche. Generell sollte die Insel nicht herum rutschen können und gerade wenn diese in einer Tasche verpackt ist nicht durch andere Gegenstände beschädigt werden können.
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist das Wartungsintervall, die Garantiezeit und die in der Umgebung befindlichen Wartungsstationen. In der Regel haben Rettungsinseln ein Wartungsintervall von 3 Jahren ab dem Kaufdatum mit einer Garantiezeit von 12 Jahren. Nicht jeder Wartungsbetrieb darf Rettungsinseln aller Hersteller warten, insofern ist bei einer Neuanschaffung darauf zu achten, dass ein zertifizierter Wartungsbetrieb für die gewünschte Rettungsinsel in der Nähe ist.
Bei den Rettungsinseln selber gibt es verschiedene Bauarten hinsichtlich des Einstiegs, der Einstiegsluken und der Vorrichtungen zum Kenterschutz. Der Einstieg in eine Rettungsinsel bei Seegang mit Ölzeug und nasser Kleidung ist nicht einfach. Daher sollte die Rettungsinsel eine Einstiegmöglichkeit haben um sich gleichzeitig hinein ziehen zu können und zusätzlich mit den Beinen abstoßen zu können. Detailfotos der Hersteller zeigen hier Unterschiede in den Konzepten der Hersteller. Bei den Einstiegsluken gibt es einige Hersteller, die die Luken mit Reisverschlüssen versehen. Dabei kann wie z.B. bei den Rettungsinseln von Viking der Reisverschluss von unten nach oben geschlossen werden. Das bietet einen optimalen Schutz gegen eindringendes Wasser und andererseits eine optimale Möglichkeit der Belüftung. Wichtig ist auch ein guter Kenterschutz. Gerade bei größeren Rettungsinseln die ggf. mit weniger Personen bestiegen werden als ihre maximale Belegung kann es zu einem Kentern der Rettungsinsel kommen, da die großen Rettungsinseln eine erhebliche Angriffsfläche für den Wind bieten. Hierbei kommt es auf gute Kentersäcke an, die sich mit Wasser füllen und so als Ballast ein Umschlagen der Insel verhindern sollen.
Die Auswahl einer Rettungsinsel erfordert also schon die Beachtung verschiedenster Punkte und Faktoren. Hierbei sollten Eigner sich vom Fachhändler beraten lassen. Die Teilnahme an einem Sicherheitstraining bei dem der Einstieg und der Aufenthalt in einer Rettungsinsel geprobt werden helfen auch bei der Entscheidungsfindung. Wichtig ist, dass Eigner und Crew Vertrauen in die an Bord befindliche Rettungsinsel haben und mit der Aktivierung dieser für den Ernstfall vertraut sind. Haben Sie weitere Fragen zu Rettungsinseln und Rettungsmitteln, dann rufen Sie uns an unter +49 30 609 899 284 oder schreiben uns eine Email an support@boatoon.com.